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Schloss Boitzenburg
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Schloss Boitzenburg als mittelalterliche Burganlage im Jahr 1276. (Das „Dorf" (villa) „Boiceneburch" wurde erstmals 1271 erwähnt) Erster bekannter Lehnsträger war Ritter Dietrich von Kerkow. Damals erhielten er, seine Söhne und Neffen unter Verzicht auf Burg und Stadt Schildberg (Kreis Soldin) die Burg mit 10 dabeiliegenden Dörfern von den Markgrafen Johann II., Otto IV. und Konrad zu Lehen. Nach 1330 gelangte das Schloss wieder an den Markgrafen zurück und kam dann um die Mitte des 14. Jahrhunderts an Friedrich v. Lochen. Sein Sohn Ulrich veräußerte es noch in demselben Jahre nach dem Tod seines Vaters 1365 für 3710 Silbermark an Markgraf Otto den Faulen (*1346, †15.11.1379 Schloss Wolfstein/Isar). 1367 werden als Besitzer ein von Henricus Musheim (Musheym) und ein Hermann von Lyne genannt. Ende des 14. Jahrhunderts gehörten zu den Schlossgütern neben Boitzenburg die Dörfer Krewitz, Zerwelin, Wichmannsdorf und Mittenwalde.
Spätere Besitzer (ab 1429) waren Landvoigt Hans von Arnim 📖 und sein Bruder Jaspar. 1528 erwarb Hans VIII. von Arnim (†1552) das Schloss im Tausch gegen Schloss Zehdenick. Er baute ab 1537 das bis heute erhaltene Renaissanceschloss. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde von Georg Dietloff von Arnim (†1753), der das Gebäude zu einer barocken Dreiflügelanlage umbaute. Zwischen 1840 und 1842 erfolgten hauptsächlich Umgestaltungen zum neogotischen Stil. Der Schlosspark wurde 1780 ursprünglich als Barockgarten angelegt und unter Friedrich Wilhelm von Arnim nach englischem Vorbild verändert. Ein Ausbau im englischen Gartenstil erfolgte 1827 unter Peter Joseph Lenné.
Grabmal von Friedrich Wilhelm von Arnim-Boitzenburg gestaltet von Johann Gottfried Schadow (in der Friedrichswerdischen Kirche, Berlin) |
Während des Zweiten Weltkriegs war das Schloss eine Zweigstelle der Japanischen Botschaft. 1945 wurde die Besitzer von Arnim enteignet, die wertvolle Bibliothek gilt seit Ende des Krieges als verschollen. Ab 1949 war hier die Volkspolizei kaserniert, später von der Nationalen Volksarmee als Erholungsheim genutzt. Das Schloss wurde 1998 von Oliver Erbacher erworben und saniert. Seit 2003 ist es ein Schlosshotel für Kinder und Jugendliche.
Übernachtung ab EUR 90,-- (Doppelzimmer mit Frühstück).
Zum Schloss gehört ein Restaurant und ein kleiner Badestrand am See.
Klosterruine Boitzenburg
Das ehemalige Zisterzienserinnen-Kloster ist im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden und eine Ruine. Es wurde 1271 von den Markgrafen Johann II., Otto IV. und Konrad von Brandenburg gestiftet und dazu mit umfangreichem Grund und Boden ausgestattet. Die erste Erwähnung des Klosters "Boyceneburg" stammt aus einer Urkunde vom Jahr 1271. Vier Jahre später wird das Kloster dann erstmals ausdrücklich als zum Zisterzienserorden gehörig bezeichnet. Während der Reformation inventarisierte Landvoigt Hans von Arnim auf Geheiß des Kurfürsten am 18. Januar 1536 die Wertgegenstände des Klosters. Danach erwarb er zwei Jahre später das Kloster und dessen gesamten Besitz, verbunden mit der Verpflichtung, für die letzten noch verbliebenen Nonnen des Klosters zu sorgen. Aufgrund des Erbteilungsvertrages der Brüder von Arnim wurde nach 1570 einem der Brüder das Kloster als Wohnsitz zugewiesen und daraufhin entsprechend umgestaltet. Nur der Chor blieb für gottesdienstliche Zwecke erhalten.
Im Jahr 1637 wurde die Anlage 1637 von dänischen Truppen zerstört und seitdem nicht wieder aufgebaut. Lange Zeit wurden dessen Steine von der Bevölkerung zum Hausbau verwendet.
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