Interview mit Erwin Bollermann - Radwege



Interviewer: „Herr Bollermann, in den letzten Tagen haben sie mit ihrem Plan, nach den nächsten Wahlen, die Fahrradwege in ihrem Bezirk abzuschaffen, für einigen Wirbel gesorgt. Wie sind sie auf diese Idee gekommen.“

Bollermann: „Radfahren ist gefährlich geworden. Das kann man in allen Unfall-Statistiken nachlesen.“

Interviewer: „Aber gleich abschaffen! Ist das nicht blinder Populismus?“

Bollermann: „Natürlich sind wir auch auf Ablehnung gestoßen. Es gab allerdings auch anerkennende Worte…“

Interviewer: „…von den Autofahrern.“

Bollermann: „Das ist zu einfach gedacht. Nicht nur Autofahrer haben unseren Vorschlag begrüßt.“

Interviewer: „Auch Busfahrer, LKW-Fahrer…“

Bollermann: „Das so zu betrachten ist unsachlich…“

Interviewer: „Dann haben sie für die Zukunft sicher einen für alle akzeptablen Plan?“

Bollermann: „Wir haben lange darüber diskutiert und sind sehr zuversichtlich…“

Interviewer: „Können sie das näher erläutern?“

Bollermann: „Natürlich. Mit der Abschaffung von Radwegen in unserem Bezirk schaffen wir Parkraum…“

Interviewer: „Und Gewinner sind mal wieder die Autofahrer?“

Bollermann: „Nein, diese Darstellung ist mir zu einseitig. Mehr Parkraum schafft auch weniger Verkehr, denn niemand muss mehr lange nach einem Parkplatz suchen.“

Interviewer: „Klingt das nicht ein wenig zu optimistisch?“

Bollermann: „Ganz im Gegenteil. Nach unseren Berechnungen reduziert sich der Straßenverkehr um fast 70%. Das erzeugt mehr Raum auf unseren Straßen.“

Interviewer: „Eine Verkehrsberuhigung durch die Hintertür, sozusagen.“

Bollermann: „So ist es. Auf eine einfache Formel gebracht: keine Radwege, mehr Parkraum, weniger Verkehr.“

Interviewer: „…und wenn ihr Plan aufgeht, können zukünftige Radfahrer bedenkenlos auf den Straßen fahren.“

Bollermann: „Das ist unser Ziel. Entsprechend unserem Wahlslogan: parteilos in der Mitte – PLO wählen!“

Interviewer: „Wir bedanken uns für das Gespräch.“

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