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Das Stadtgebiet von Zehdenick gehört überwiegend zur historischen Landschaft Uckermark, der Ort hat knapp 14.000 Einwohner.
Zehdenick, Ansicht nach Merian um 1650 |
Zisterzienserinnen-Kloster
Der Klosterhof und die Ruine des Dormitoriums sind ständig geöffnet. Eintritt frei.
Das Kloster Zehdenick war ein Kloster für Zisterzienserinnen in Zehdenick und war um 1250 entstanden. Eine Legende besagt, das es hier einen Hostienfrevel gab, der sich in ein Hostienwunder verkehrte. Ein Frau soll ein Jahr zuvor eine Hostie vergraben haben, um ihren Bierverkauf zu vermehren. Nachdem sie ihre Tat gestanden hatte, wurde die Hostie ausgegraben und man fand an dem Ort blutige Erde. Diese wurde aufbewahrt und Zehdenick wurde zum Wallfahrtsort.
aus: "Volkssagen, Märchen und Legenden", 1811 |
Gegründet wurde es vom Markgrafen Johann I. (*um 1213, †nach dem 03.06.1266) 📖, dessen Bruder Otto III. (*1215, †09.10.1267 in Brandenburg an der Havel) 📖 und seiner Schwester Mechthild, Herzogin von Braunschweig und Lüneburg. Es wurde 1254 von Papst Alexander IV. (ursprünglich Rainald Graf von Segni) bestätigt. Zu Beginn sollen es 12 Nonnen gewesen sein. Im Jahr 1409 nimmt Papst Alexander V. das Kloster unter seinen Schutz, er nennt es "Kloster zum Heiligen Kreuz". Nach Einführung der Reformation durch den Kurfürsten Joachim III. wurde es im Jahr 1541 in ein evangelisches Damenstift umgewandelt (bis 1945) und während des Dreißigjährigen Kriegs bis auf wenige Reste zerstört. Die Klosterkirche wurde 1776 wiederhergestellt, aber 1801 durch Blitzschlag zerstört und abgetragen. Seit 1946 ist das ehemalige Kloster ein Evangelisches Stift.
Klosterruine Zehdenick |
Eine einzigartige Textilarbeit ist das Altartuch in den Abmessungen 160-164 x 379 cm aus der Zeit um 1300. Es gehört zur den wichtigsten Schätzen der mittelalterlichen Textilkunst in Nordostdeutschland. Bis zur Reformation und wohl auch noch etliche Jahre danach war das Tuch ein heiliger, aber doch auch ein Gebrauchsgegenstand. Das Zehdenicker Altartuch ist in einer Dauerausstellung in der Berliner Nikolaikirche zu besichtigen.
Klostermauer |
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