Chronik





Vom Beginn bis zu den März-Revolutionen 1848


1237 28. Oktober - Erste urkundliche Erwähnung Cöllns


1244 26.Januar - Erste urkundliche Erwähnung Berlins


vor 1249 - Franziskaner-Mönche gründen ein Kloster, nach ihren grauen Kutten „Graues Kloster* genannt.


1264 - Schöneberg wird in einer Urkunde des askanischen Markgrafen Otto III. erstmals als „villa sconneberch“ erwähnt. Das Dorf liegt an der Handelsstraße zwischen Sachsen und der Ostsee.


1272 - Der Rat zu Berlin verleiht den Bäckern das Zunftrecht, „da der gesunde Mensch nicht lange ohne Brot sein kann" - ältester Zunftbrief der Stadt.


1280 - Auf dem Stadtsiegel taucht erstmals der Berliner Bär auf.


vor 1296 - Dominikaner-Mönche gründen ein Kloster in Cölln


1307 - Bildung eines gemeinsamen Rates nach dem Zusammenschluss von Berlin und Cölin zu einer Städteunion.


1308 - Erstes Verteidigungsbündnis mit allen Städten der Mark Brandenburg.


1334 - Der Rat zu Berlin/CölIn erlässt eine Polizei- und Kleiderordnung.


1347 - Der Rat genehmigt die Herstellung „gebrannten Wassers"


1369 - Der Rat erkauft sich bei dem Landesherren das Münzrecht.


1380 - Ein Brand legt Berlin nahezu vollständig nieder (10./11. August).


1391 - Erwerb der landesherrlichen Gerichtsbarkeit an „Hals und Hand" (über Leben und Tod).


1397 - Anlegung des Berliner Stadtbuches als Zusammenfassung aller bis dato erlassenen Festlegungen und Vorschriften.


1432 - Völlige Vereinigung von Berlin und Cölln.


1506 - Kurfürst Joachim I. 📖 erwirbt das Dorf Schöneberg und unterstellt es der Verwaltung des Amtes Mühlendorf in Berlin.


1539 - Beendigung der 1535 begonnenen Reformation, die Hohenzollern eignen sich den katholischen Grundbesitz an.


1572 - Einrichtung einer Druckerei im Grauen Kloster durch den Goldschmied und Gelehrten Leonhardt Thumeysser (*22.07.1531 in Basel, †08.08.1596 in bzw. bei Köln). - Eröffnung der Gaststätte „Zum Nußbaum".


1574 - Gründung des „Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster".


1594 - Fertigstellung der Zitadelle von Spandau


1616 - Herausgabe der ersten (handgeschriebenen) Zeitung.

1621Erste Erwähnung der heutigen Gaststätte „Zur letzten Instanz" an der Stadtmauer in der Waisenstraße.


1645 - Anlage des Lustgartens


1647 - Erste Anpflanzung von Linden und Nussbäumen in der Straße Unter den Linden


1652 - Erster Stadtplan von Berlin und Cölln (von Memhard)


1658 - Beginn des Ausbaus der Garnisonstadt (seit 1657) zur Festung


1659 20. April - Gründung der „Churfürstlichen Bücherey zu Cölln an der Spree" im Apothekenflügel des Stadtschlosses, die den Grundstock der heutigen Deutschen Staatsbibliothek Unter den Linden bildet.


1660 - Die Friedrichstadt wird gebaut


1671 - am 10. September wird die Jüdische Gemeinde zu Berlin gegründet.


1674 - Gründung der Dorotheenstadt


1679 - Gründung der ersten Fayencemanufaktur


1685 - Nach dem „Potsdamer Edikt" lassen sich 6000 Hugenotten in Berlin nieder und bilden die französische Gemeinde.


1686 – Der Unternehmer Johann Andreas Kraut (*11.07.1661 in Giebichenstein, †24.06.1723 in Berlin) erhält das Privileg für eine Gold- und Silbermanufaktur, die 1692 Leipziger Kaufleute gründen.


1688 - Mit der Anlage der Friedrichstadt wächst die Einwohnerzahl auf etwa 20.000

1696 - Gründung der Akademie der Künste


1700 - Gründung der Akademie der Wissenschaften zu Berlin.


1701 - Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg zieht als Friedrich I., König in Preußen, in Berlin ein.


1706 - Fertigstellung des Zeughauses, heute Museum für Deutsche Geschichte (Baubeginn 1695)

1709 - Vereinigung von Berlin, Cölln, Friedrichswerder, Dorotheen- und Friedrichstadt zu einer Stadt mit etwa 57.000 Einwohnern.


1710 - Anlage des Pesthauses, der späteren Charite.


1716 - Anlage einer Naturaliensammlung der Akademie der Wissenschaften.


1722 - Gründung der Gewehrmanufaktur.


1724 - Gründung der „Russischen Handelskompagnie" durch ein Konsortium Berliner Kaufleute unter Führung von Splittberger & Daum


1725 - Gründung der Berliner Wollzeugmanufaktur durch Johann Wegely.


1734 - 2.000 in Böhmen verfolgte evangelische Gläubige finden Aufnahme in Berlin.


1742 - Eröffnung des Königlichen Opernhauses (heute Deutsche Staatsoper)


1747 - Der Berliner Dom wird abgerissen und neu errichtet. Fertigstellung 1750.


1750 - Gründung der ersten Seidenmanufaktur durch Johann Ernst Gotzkowski


1751 - Gründung der ersten preußischen Porzellanmanufaktur durch Wilhelm Caspar Wegely-


1759 -  Lessing und Nicolai geben die Zeitschrift „Briefe, die neueste Literatur betreffend" heraus (bis 1765).


1760 - Alt-Schöneberg wird im Siebenjährigen Krieg vollständig zerstört. Aufnahme finden die Einwohner in Neu-Schöneberg.


1763 bis 1767 - Alt Schöneberg wird wieder aufgebaut. Als einziges erhaltenes Bauwerk erhalten blieb die Dorfkirche in der Hauptstraße.


1765 -  Gründung der Königlichen Bank in Berlin (ab 1846 Preußische Bank, ab 1875 Deutsche Reichsbank). Nicolai begründet die Literaturzeitschrift „Allgemeine Deutsche Bibliothek“.


1766 - Fertigstellung des Palais für Prinz Heinrich, den Bruder Friedrichs II., heute Hauptgebäude der Humboldt-Universität Unter den Linden (begonnen 1748). - Aufruhr gegen die Akzise auf Tabak und Kaffee.


1773 – Der Naturwissenschaftler und Arzt Johann Georg Krönitz (*28.03.1728 in Berlin, †20.12.1796 in Berlin) aus Berlin begründet ein technisch-ökonomisches Lexikon (insgesamt 242 Bände).


1775 - Streik der Berliner Seidenweber t780 Erstmalige Herstellung von Zucker aus Rüben durch den Naturwissenschaftler Franz Carl Achard (*28.04.1753 in Berlin, †20.04.1821 in Kunern).


1781 - Aufstellung der ersten englischen Spinnmaschine in der Baumwollmanufaktur von Johann Georg Sieburg


1789 - Baubeginn des Brandenburger Tores von Karl Gotthard Langhans, 1793 mit der Quadriga von G. Schadow fertiggestellt (begonnen 1784).


1791 - Gründung der Berliner Singakademie durch den Komponisten Carl Friedrich Christian Fasch (*18.11.1736 in Zerbst, †03.08.1800 in Berlin).


1792 - Gründung der Urania.


1799 - Bau der ersten Chaussee zwischen Berlin und Potsdam. - Gründung der Bauakademie.


1800 - Aufstellung der ersten Dampfmaschine in Deutschland für gewerbliche Zwecke außerhalb des Berghüttenwesens in der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin (KPM).


1805 – Anlässlich des Besuchs von Zar Alexander I. erhält der AIexanderplatz seinen heutigen Namen.


1806 - Napoleon verkündet im besetzten Berlin die Kontinentalsperre gegen England.


1807/08 -  Der deutsche Philosoph Johann Gottlieb Fichte (*19.05.1762 in Rammenau, †29.01.1814 in Berlin) hält in der Akademie seine „Reden an die deutsche Nation".


1809 - Nach der Steinschen Städtereform am 18.11.1808 findet die Wahl der ersten Stadtverordnetenversammlung statt (18. bis 22. April.).


1810 - Gründung der Berliner Universität. – der deutsche Arzt und königliche Leibarzt Christoph Wilhelm Hufeland (*12.08.1762 in Langensalza, †25.08.1836 in Berlin) gründet die Medizinisch-Chirurgische Gesellschaft.


1811 - Einrichtung des ersten deutschen Turnplatzes durch Friedrich Ludwig Jahn.


1813 - Berlin stellt zwei Drittel aller preußischen Freiwilligen im Befreiungskampf.


1818 - Die Städtische Sparkasse nimmt ihre Arbeit auf. - Neue Wache Unter den Linden, heute Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus. nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel  📖 fertiggestellt (1816 begonnen) 1821 Uraufführung der Oper „Der Freischütz" von Carl Maria von Weber. - Errichtung der ersten privaten Eisengießerei und Maschinenbauanstalt durch Franz Anton Eggels.


1824 - Gründung des Architektenvereins.


1825 - Gründung des „Vereins der Kunstfreunde" durch Peter Beuth (*28.12.1781 in Kleven, †27.09.1853 in Berlin) und Wilhelm von Humboldt (*22.06.1767 in Potsdam, †08.04.1835 in Tegel), einem Bruder von Alexander von Humboldt.


1826 - Erste Gasbeleuchtung der Straße Unter den Linden durch die englische Firma „Imperial Continental Gas Association".


1827 - Die Berliner Stadtpost beginnt mit zwei Postämtern und 60 Annahmestellen.


1828 - Gründung der Geographischen Gesellschaft.


1829 - Gründung des Museums für Ur- und Frühgeschichte als Museum „Vaterländischer Altertümer".


1830 - Übernahme der aus königlichen Schlössern ausgewählten antiken Kunstwerke in das durch Schinkel  📖 erbaute Alte Museum.


1831 - Gründung der Universitätsbibliothek.


1832 - Erste optische Telegraphenlinie Berlin-Koblenz.


1833 - Das Königsstädtische Theater am Alexanderplatz spielt die Lokalposse „Eckensteher Nante im Verhör". - Erste Ausstellung von Skulpturen und antiken Bildwerken im (Alten) Museum.


1836 - Karl Marx trägt sich unter der Nummer 973 in das Matrikelbuch der Berliner Universität ein, um hier Rechtswissenschaften und Philosophie zu studieren.


1837 - Gründung einer Maschinenbauanstalt durch August Borsig, die 1841 die erste und im Jahr 1858 bereits die 1.000 Lokomotive baut.


1838 - Eröffnung der Eisenbahnstrecke Berlin-Potsdam mit den englischen Lokomotiven „Adler" und „Pegasus.


1839 - Einrichtung von Buslinien mit Pferdewagen.


1841/42 - besucht Friedrich Engels während seines Militärdienstjahres in Berlin Vorlesungen der Universität.


1844 - Gründung des Berliner Handwerkervereins, erste Organisation der Arbeiterbewegung in der Stadt.


1848 - Revolution in Berlin, Sturm auf das Zeughaus.
Die Märzrevolution in Berlin war Teil der Europäischen Revolutionen im Jahr 1848/1849 und ein zentrales Ereignis der deutschen Freiheits- und Nationalbewegung. Nachdem die oppositionellen Volksversammlungen in Berlin ihre Freiheitsrechte von der preußischen Monarchie eingefordert hatten, ging ab dem 13. März 1848 das Militär gegen sie vor. Diese Auseinandersetzungen steigerten sich am 18. und 19. März zu Barrikadenkämpfen. Mehrere hundert Menschen kamen dabei ums Leben. Der König Friedrich Wilhelm IV. sah sich schließlich dazu gezwungen, das Militär aus Berlin abzuziehen und den Demonstranten politische Zugeständnisse zu machen.


Von der Revolution bis zum Mauerbau, die Jahre 1848 bis 1961


1866 - Eduard Knoblauch vollendet den Bau der Synagoge in der Oranienburger Straße (5. September).


1873 - Berlin erhält eine neue Stadtentwässerung. Nach Plänen des preußischen Stadtplaners James Friedrich Ludolf Hobrecht (*31.12.1825 in Memel, †08.09.1902 in Berlin) wird das unterirdische Kanalisationssystem Ende der 1880er Jahre fertiggstellt. Dieses Abwassersystem machte zu dieser Zeit Berlin zur saubersten Stadt der Welt.


1878 - In Berlin werden die ersten Bedürfnisanstalten aufgestellt. Entwickelt vom Stadtbaurat Carl Theodor Rospatt (*04.10.1831 in Münstereifel, †26.03.1901 in Berlin) waren sie aus grün lackierten Wänden aus Gusseisen mit achteckigem Grundriss. Schon 1920 gab es etwa 142 davon in Berlin und bis heute sind einige davon erhalten geblieben: so unter der Bezeichnung „Café Achteck“ in Kreuzberg (Koordinaten: 52.4884982°N 13.3909423°E). In Schöneberg am Leuthener Platz (Koordinaten: 52.4811956°N 13.3634804°E) oder auch am Gendarmenmarkt Markgrafenstraße Ecke Französische Straße (Koordinaten: 52.5146866°N 13.392807°E).


1898 - Schöneberg wird selbständige Stadt und hat 75.000 Einwohner.


1902 - Erste U-Bahn vom Potsdamer Platz bis zum Stralauer Tor (18. Februar).


1907 - Kaiser Wilhelm II. eröffnet das Luxushotel "Adlon" Unter den Linden am Pariser Platz (17. Oktober).


1914 - Das Rathaus Schöneberg, erbaut von den deutschen Architekten Peter Jügensen (*16.12.1873 in Dellstedt, †05.02.1954 in Freiburg/Breisgau) und Jürgen Bachmann (*16.05.1872 in Nübel, †28.01.1951 in Glücksburg) wird vollendet (13. März).


1914 - Für Berlin und die Provinz Brandenburg wird der Kriegszustand erklärt. Kaiser Wilhelm II. hält vor mehreren tausend Menschen seine erste Rede vom Balkon des Berliner Schlosses aus (31. Juli).


1918 - Ausrufung des Generalstreiks in Berlin. Die Abdankung des Kaisers wird bekanntgegeben, Reichskanzler Prinz Maximilian Alexander Friedrich Wilhelm von Baden (*10.07.1867 in Baden-Baden, †06.11.1929 in Konstanz) übergibt sein Amt Friedrich Ebert (SPD), erster Reichspräsident der Weimarer Republik. Phillipp Scheidemann ruft die Republik aus. Karl Liebknecht proklamiert vom Balkon des Berliner Schlosses die Freie Sozialistische Republik (9. November).


1919 - Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg werden am Landwehrkanal ermordet (15. Januar).


1924 - im Dezember erste Funkausstellung in Berlin. Eröffnung des Flugplatz Tempelhof.


1926 - Der Funkturm in Berlin wird am 3. September eröffnet, und zum Wahrzeichen Berlins.


1927 - erste Rede von Adolf Hitler in Berlin Kreuzberg am 1. Mai.


1930 - Das Pergamonmuseum wird am 2. Oktober eröffnet.


1933 - Bücherverbrennung auf dem Bebelplatz am 10. Mai.


1936 - Beginn der Olympischen Sommerspiele in Berlin (vom 1. bis 16. August).


1938 - Reichskristallnacht vom 9. zum 10. November.


1947 - Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Berliner U-Bahn wird am 27. April wieder vollständig in Betrieb genommen. Am 24. Juni wird der SPD-Politiker Ernst Reuter (*29.07.1889 in Apenrade, †29.09.1953 in Berlin) zum ersten Oberbürgermeister der Nachkriegszeit gewählt.


1948 - Beginn der „Berlin-Blockade“ (bis Mai 1949) durch die Sowjetunion und Versorgung der Stadt durch die „Luftbrücke“.


1949 - Gründung der DDR am 7. Oktober und zugleich Beginn der Teilung Deutschlands.


1955 - Einweihung des Neubaus der Berliner Staatsoper Unter den Linden am 4. September.


1959 - Wiedereröffnung des Pergamonmuseums am 4. Oktober.


1961 - Bau der Berliner Mauer (ab 13. August).


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