Berliner Dom


Die Geschichte des Berliner Doms
reicht bis ins Mittelalter zurück. 1469 wurde an der Schlosskapelle ein
Domstift gegründet, das 1536 an die Kirche des aufgelösten Dominikanerklosters
südlich des Schlosses verlegt wurde. Doch auch dieser Bau, vom Kurfürsten zur
Familiengrablege bestimmt, musste 1747 wegen Baufälligkeit abgebrochen werden. Der
Baumeister Jan (Johann) Boumann 📖 (*28.08.1706 in Amsterdam, †06.09.1776 in
Berlin) errichtete am heutigen Ort ein schlichtes Gotteshaus mit Tambourkuppel,
das Karl Friedrich Schinkel 📖 1817-22 umbaute. Es blieb jedoch architektonisch
unbefriedigend. Schinkel selbst legte schon 1828 neue Pläne nach Art einer
fünfschiffigen Basilika frühchristlicher Form vor. 1842 begonnene Arbeiten nach
einem Entwurf von Friedrich August Stüler wurden 1848 eingestellt. Nun entwarf
Stüler das Modell eines riesigen Kuppelbaus mit vier Türmen, der mit 48 Metern
Spannbreite die Höhe des Petersdoms in Rom erreicht hätte - vergeblich. Ein
Wettbewerb 1867 scheiterte, da die Jury keinen Entwurf für angemessen hielt.
Erst 1888 kam durch Julius Carl Raschdorff
(*02.08.1823 in Pleß, †13.08.1914 in Waldsieversdorf), Architekturprofessor an
der TH Charlottenburg, wieder Leben in die Sache. Sein Plan sah drei
nebeneinanderliegende Zentralräume mit Tambourkuppeln und einem riesigen Turm
vor. Eine gedeckte Brücke sollte Dom und Schloss verbinden. Auch dieser Entwurf
scheiterte, doch der neue Kaiser Wilhelm II. ermunterte Raschdorff zu einem
neuen Vorschlag, der in deutlich reduzierten Maßen schließlich verwirklicht
wurde - entgegen den Einwänden der Bauakademie, der Dombaukommission und des
Domkirchenkollegiums, die ihn aus stilistischen, liturgischen und akustischen
Gründen ablehnten. Doch der Kaiser setzte sich über alle Kritik hinweg und
erreichte vom Landtag eine Zuschuss Bewilligung von 10 Millionen Mark. 1894
wurde der Grundstein gelegt, 1905 fand die Einweihung statt. 1944 schwer
beschädigt, konnte die Hauptkirche erst 1993 wieder in Benutzung genommen
werden.
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