Der rechteckige, vollständig gepflasterte Bebelplatz (nach August
Bebel, dem Mitbegründer der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, benannt)
entstand ab 1740 nach Abtragen der Stadtbefestigung. Er sollte das Zentrum des
geplanten Forum Fridericianum werden. Die Bebauung mit Opernhaus,
Akademiegebäude und Stadtpalais des Königs wurde im Dezember 1740 wegen des
beginnenden ersten Schlesischen Krieges jedoch nicht verwirklicht. Lediglich
das Opernhaus (Deutsche Staatsoper Unter den Linden) entstand 1741-1742 an der
Ostseite des Platzes (nach dem er zunächst den Namen Opernplatz erhielt). Vom
18. August 1910 bis 31. Juli 1947 hieß er offiziell Kaiser-Franz-Joseph-Platz.
Am 10. Mai 1933 wurde er Schauplatz eines düsteren Kapitels der jüngeren
deutschen Geschichte: der von den Nationalsozialisten initiierten
Bücherverbrennung, um "den jüdischen Geist und den gesamten Liberalismus
auszurotten". Unter dem Gejohle einer riesigen Menschenmenge warfen
aufgehetzte Studenten 20.000 Bücher in die Flammen des Scheiterhaufens. An
diesen Tag erinnert in der Platzmitte das Denkmal "versunkene Bibliothek"
von dem israelischen Künstler Micha Ullmann (*11.10.1939 in Tel Aviv). Der
unterirdische, nicht betretbare Raum von 50 Quadratmetern Größe ist lediglich
durch eine Glasplatte im Pflaster einzusehen. 20.000 Bücher würden in den
Regalen Platz finden.
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