Rügen







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 270 km von Berlin


Rügen


Rügen ist die flächenmäßig größte Insel Deutschlands. Auch ist sie mit etwa 64.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste. Rügen gehört zum Landkreis Vorpommern-Rügen und zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Verbunden ist Rügen durch den Rügendamm und die Rügenbrücke, beide führen über den zwei Kilometer breiten Strelasund. Hauptort der Insel ist die Stadt Bergen im Zentrum von Rügen.

 

Von Binz ganz im Norden gibt es Bahnverbindungen nach Berlin, Hamburg oder Frankfurt. Mit dem Auto geht es am schnellsten über die im Oktober 2007 eröffnete Rügenbrücke. Einige Gebiete der Insel, wie zum Beispiel der Nationalpark Jasmund sind Autofrei und können nur über Shuttlebusse oder -bahnen erreicht werden.


Badestrände auf Rügen verfügen meist über einen kostenpflichtigen Parkplatz. 


Klimatabelle Rügen

Jagdschloss Granitz

Eintritt EUR 6.--

Geöffnet Mai bis September von 10:00 bis 18:00 Uhr

April und Oktober von 10:00 bis 17:00 Uhr

November bis März Dienstag bis Sonntag von 10:00 bis 16:00 Uhr

Erreichbar mit dem „Jagdschlossexpress“ als Rundfahrt von der Seebrücke in Binz, mit dem Pendelbus (Linie 28) ab dem Großbahnhof in Binz oder mit der Kleinbahn „Rasender Roland“ von Binz oder Sellin zum Haltepunkt Jagdschloss und über den Wanderweg (15 Minuten) zum Schloss. Etwa 1 Kilometer westlich ist ein Parkplatz, Fußweg von hier knapp 30 Minuten)


Jagdschloss Granitz, Insel Rügen


Das Jagdschloss Granitz ist heute ein Museum, nachdem der Versuch des Sohnes von Wilhelm Carl Gustav Malte von Putbus (Franz Fürst zu Putbus, *05.1927 in Crimvitz/Rügen, †05.04.2004 in Meerbusch) das Familieneigentum wieder in Besitz zu nehmen gescheitert war. Sein Vater war am 10. Februar 1945 im Konzentrationslager Sachsenhausen ermordet worden, nach der ostdeutschen "Bodenreform" waren die ehemaligen Eigentümer enteignet worden. Das Verwaltungsgericht Greifswald entschied 1997, Malte zu Putbus, hätte sich den Nazi-Schergen durch Flucht rechtzeitig entziehen können - eine Revision wurde ausgeschlossen. Ob der verantwortliche Richter für dieses "Urteil" wegen Volksverhetzung angezeigt wurde, ist nicht bekannt.

Die Ausstellungen im Schloss zeigen alte Jagdgewehre und Möbel aus dem 19. Jahrhundert. Dazu kommen wechselnde Ausstellungen, wie von Gemälden. Die verschiedenen Zimmer im Schloss sind Speisezimmer, Rittersaal, Ankleidezimmer, Schlafzimmer und Damensalon.


Wilhelm Carl Gustav Malte, Fürst zu Putbus

Ein Portrait des jungen Grafen in der Uniform eines schwedischen Leibdragoners. Er wurde 1807 vom schwedischen König Gustav IV. Adolf zum Fürsten ernannt. Zusammen mit seiner Frau Luise lebte er im Schloss Putbus. Nachdem die Insel Rügen 1815 an Preußen gegangen war, wurde er Generalgouverneur von Pommern.


Rambin

Ursprünglich ein altes Bauern- und Handwerksdorf, wurde der Ort erstmals 1246 urkundlich erwähnt. Der Name ist slawischen Ursprungs "Rabyn", er verweist auf die bäuerlichen Tätigkeiten. Knapp 6 Kilometer landeinwärts hinter der Rügenbrücke gab es schon im Jahr 1334 ein Hospital und Siechenhaus und kurz nach Beginn des 14. Jahrhunderts wurde mit dem Bau der Kirche begonnen. Sie gehört heute zu den ältesten Kirchen auf Rügen (in den Sommermonaten offen für Besucher). Ein Teil der noch vorhandenen Ausstattung stammt aus der Zeit zwischen dem 13. und 18. Jahrhundert. Die ältesten Stücke sind Taufstein, die Madonna und das Triumphkreuz. Die Wandmalereien stammen aus dem 18. Jahrhundert, der Altar von 1738. Die Holzdecke und die Kanzel stammen aus der barocken Umgestaltung um 1700.


Daniel Harder (von1712-1746) und Carolus Harder (von1747-1776)
Pastoren der Kirchengemeinde Rambin
Bildnisse von 1750


Prora


Dokumentationszentrum Prora:
Dritte Straße 4
Öffnungszeiten: 
Mai bis August täglich von 09:30 bis 19:00 Uhr,
März, April, September und Oktober von 10:00 bis 18:00 Uhr
Januar, Februar und November von 10:00 bis 16:00 Uhr
Eintritt EUR 6,--

Besonders auf Rügen ist der Hang zur Nutzung von Bauten der Nationalsozialisten durch die DDR-Genossen unübersehbar (siehe auch Wandlitz). Hier in Prora, nur 3 km nördlich von Binz, sollte nach Hitlers Vorstellungen das "größte Strandbad der Welt" entstehen, 1936 wurde der Grundstein gelegt. Der Größenwahn sah vor, den treuen "Volksgenossen" mit "Kraft durch Freude" (KdF) den Urlaub am Meer zu spendieren. KdF wurde am 27. November 1933 als eine Unterorganisation der Deutschen Arbeitsfront mit gegründet. Ziel war, den Totalitätsanspruch des NS-Regimes mit der „Bildung einer wirklichen Volks- und Leistungsgemeinschaft aller Deutschen“ zu erfüllen. Durch den "KdF-Urlaub" sollte die Leistungskraft der Arbeiter erhalten werden und es wurde ein Monopol geschaffen, das die Freizeitgestaltung bestimmen sollte.


Werbeplakat von 1939
(Quelle: kultur-mv.de)


Ein Monument von 4,5 Kilometern Länge, sogenannten Bettenhäusern entstand unter dem Architekten Clemens Klotz (*31.05.1886 in Köln, †18.08.1969 ebenda). Bei einer Massenveranstaltung am 2. Mai 1936 wurde der Grundstein gelegt. Für eine Tagespauschale von zwei Reichsmark für einen einwöchigen Ostseeurlaub sollten die Urlauber auf Systemtreue getrimmt werden. Die Maße der Zimmer sollten mit einer Größe von ca. 2,5 x 5 m zum Teil auch mit Türen verbunden werden, damit Familien gemeinsam untergebracht werden konnten. Das Herzstück des KdF-Seebades bestand aus der zentralen Festhalle, in der entsprechend der Ausschreibung 20.000 Urlauber Platz finden sollten. Diese war natürlich auch für große Propaganda-Veranstaltungen vorgesehen.


Prora, ca. 1939 - nachträglich eingefärbt
(Quelle: Bundesarchiv, Bild 146-1998-22A)



Nicht nur der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs beendete die Fertigstellung - auch die immensen Kosten waren aus dem Ruder gelaufen. Hatte der Leiter des Einheitsverbandes Deutsche Arbeitsfront Robert Ley (*15.02.1890 in Niederbreidenbach, Rheinprovinz; †25.10.1945 in Nürnberg) noch Baukosten von 40 Millionen Reichsmark veranschlagt, so stiegen diese auf fast 240 Millionen. Neben Prora waren noch vier weitere solcher Bäder geplant.


Prora 2021


Nach dem Krieg begann die Rote Armee mit Plünderungen und scheiterte daran, das Koloss zu sprengen. 1950 zog hier die Kasernierte Volkspolizei (später NVA) in die Gebäude ein. Ab nun war hier kein Badestrand sondern militärisches Sperrgebiet. Bis zu 15.000 Soldaten hatten die Genossen hier untergebracht. "Allzeit bereit" war nun das Motto. Nach der Wende stellte sich die Frage nach dem Umgang mit dem monströsen architektonischen Relikt zweier Diktaturen. Seit 2011 gibt es hier Europas größte Jugendherberge sowie Eigentumswohnungen und ein Hotel - und für Besucher der "Anlage" natürlich einen kostenpflichtigen Parkplatz.


Cap Arkona


Am (fast) nördlichsten Punkt von Rügen ist die Steilküste mit den berühmten Kreidefelsen. Wer mit dem Auto kommt: vor der Gemeinde Putgarten befindet sich ein großer (kostenpflichtiger) Parkplatz, wo man sein Fahrzeug abstellen muss. Ab hier fährt die Kap-Arkona-Bahn zum Kap.





Die beiden Leuchttürme wurden Anfang der 1990er Jahre saniert. Sie sind offen für Besucher zur Besichtigung. Im alten Leuchtturm befindet sich heute das Museum mit einer Ausstellung zu Leuchtfeuern und Seenotrettung. Der kleinere der Leuchttürme stammt aus den Jahren 1826/27 - unklar ist, ob er tatsächlich dem Architekten Karl Friedrich Schinkel zugeschrieben werden kann. Der größere Turm wurde 1901/02 direkt neben dem alten Turm erbaut und ist 35 m hoch. 




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