St. Matthias Kirche




Das große Kirchengebäude mit dem 60 Meter hohen Turm beherrscht den südlichen Teil des Winterfeldplatzes. Errichtet wurde sie in den Jahren 1893 bis 1895 nach den Plänen des Architekten und katholischen Kirchenbaumeisters Engelbert Seibertz (*22.02.1856 in Brilon, †17.02.1929 in Berlin). Eine dreischiffige Hallenkirche im gotischen Stil, deren Grundstein am 23. Oktober 1893 durch den Fürstbischöflichen Delegaten Prälat Dr. Jahnel gelegt wurde. Nach fast genau zweijähriger Bauzeit konnte die Einweihung durch den Fürstbischof von Breslau, Kardinal Kopp, am 24. Oktober 1895 erfolgen. Das Mauerwerk bestand aus rotem Rathenower Ziegelstein. Der Sockel, das Dachgesims sowie die Fensterumrahmungen, Gewölberippen und die Kapitelle wurden aus Sandstein gefertigt. Während der reine Kirchenbau nur eine recht kurze Bauzeit erforderte, zogen sich der Innenausbau und die Ausstattung über viele Jahre hin. So wurden die Glocken erst im Jahre 1902 geweiht. Eine neue Orgel konnte erstmals 1914 gespielt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt war in der Kirche eine "gebrauchte Orgel" vorhanden gewesen. Der deutsche Kirchenmaler Fritz Wingen (*14.05.1889 in Holpe, †23.01.1944 im Konzentrationslager Majdanek) nahm 1931 einige durchgreifende Veränderungen vor allem im Innenbereich vor. Die in die Höhe strebenden, gotischen Elemente an den Altären, der Kanzel sowie am Chorgestühl und an den Bänken wurden zurückgenommen und zum Teil verbreitert. 1931 wurde auch der erste Matthiasaltar im östlichen Seitenchor errichtet. Allerdings ist sowohl von der Ursprünglichen wie auch von der 1931 veränderten Inneneinrichtung fast nichts mehr erhalten.

In der Kirche befindet sich eine Reliquie des ehemaligen Kaplan und Pfarrer von St. Matthias, Clemens August Kardinal von Galen, der am 9. Oktober 2005 in Rom selig gesprochen worden war. Von Galen 📖 (*16.03.1878 in Dinklage, †22.03.1946 in Münster, Westfalen) wirkte ab April 1906 als Kaplan von St. Matthias. Bekannt wurde dieser unter anderem durch sein öffentliches Auftreten gegen die „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ während des Dritten Reichs. Er wurde 1946 zum Kardinal erhoben und 2005 seliggesprochen.


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Nördlich an die Kirche grenzt der Winterfeldplatz, hier ist jeden Mittwoch und Samstag Markt. Händler aus der Region haben ihre Stände mit Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Käse, aber auch Designerkleidung, Taschen und Hüte. Ein beliebter Markt, nicht nur bei Touristen. Geöffnet Mittwoch von 08:00 bis 14:00 Uhr und Samstag von 08:00 bis 16:00 Uhr.


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