Jerichow





136 Km von Berlin


 1:40 Stunden von Berlin




Mit dem biblischen Namen hat die Stadt Jerichow nichts gemein, die Bezeichnung hat slawischen Ursprung, bedeutet Burg der Tapferen und bezieht sich auf die Burg Jerichow, die zur Verteidigung der Westgrenze angelegt worden war. Die Burg lag am östlichen Ufer der Elbe und die elbabgewandte Seite wurde mit einem künstlichen Flussarm gesichert. Somit war Burg Jerichow eine Wasserburg. Sie bestand seit etwa 1144, um 1680 verfallen und im Jahr 1769 wurde der Abriss der Ringmauer bewilligt. An ihrer Stelle ist heute ein städtischer Park.


Kloster Jerichow

  

Geöffnet
November bis März
Dienstag bis Sonntag und Feiertage 10:00 bis 16:00 Uhr

April bis Oktober
täglich von 09:30 bis 18.00 Uhr.

Eintritt EUR 6,--

An der Straße Am Kloster gibt es das Restaurant "Wirtshaus Klostermahl", geöffnet Dienstag bis Sonntag von 11:00 bis 17:00 Uhr.


Das beeindruckende Kloster ist ein Chorherrenstift des Prämonstratenserordens im Range einer selbständigen Propstei. Seine Gründung geht zurück auf das Jahr 1144, Grunder war Hartwig I. 📖 (*1118; †11.10.1168 in Bremen) von Bremen. 




Vier Jahre nach der Gründung wurde das Kloster nach außerhalb der Gemeinde an die heutige Stelle verlegt. 1149 wurde mit dem Bau der Stiftskirche begonnen, 1172 wurden Kirche und Ostflügel fertiggestellt. Eine Krypta wurde zwischen 1180 und 1200 eingebaut und die Kirche wurde um die Nebenchöre erweitert. Um 1250 waren die Bauarbeiten an den Klostergebäuden schließlich beendet.


Grundriss um 1920
Quelle: Bildarchiv Foto Marburg



Die Reformation führte letztendlich zur Aufhebung des Klosters im 16. Jahrhundert und die letzten Chorherren mussten es verlassen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde es von kaiserlichen und schwedischen Truppen verwüstet und 1680 wurde es zur kurbrandenburgische Staatsdomäne. Im Jahre 1685 wurden auf Anordnung des Großen Kurfürsten die Kriegsschäden beseitigt. Der Westflügel wurde so zum Wohn- und Verwaltungsgebäude des Amtsmanns von Jerichow. Daher auch die Bezeichnung Amtshaus. Hier war auch eine Gerichtsstube untergebracht. Zugang war ein 1836 errichteter Treppenaufgang und ein später dazu gekommener Holzvorbau.

Fünf Jahre darauf ließ Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg die in ihrem Inneren schlichte Kirche wieder instandsetzen. Der Architekt und Kunsthistoriker Ferdinand von Quast 📖 (*23.06.1807 in Radensleben, †11.03.1877 ebenda) leitete in den Jahren 1853 bis 1857 die Umbau- und Sanierungsarbeiten. Sie umfassten den Einbau der Empore und den Bau der Brüstungsmauer am westlichen Zugang zur Krypta. Ebenso ließ er die gusseisernen Fenster neu setzen. Weitere 200 Jahre dauerte es, bis erneute Reparaturarbeiten erfolgten. 




Nord- und Südgibel wurden in Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut, prägend sind besonders die gotischen Elemente. Mit Aufstockung des Kreuzgangs im 16. Jahrhundert entstand ein Staffelgiebel, bekannt aus der norddeutschen Backsteingotik.




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