Der "Ku´damm" war jahrhundertelang ein schlichter Verbindungsweg (Dammweg), der Mitte des 16. Jahrhunderts das kurfürstliche Jagdschloss Grunewald mit der Residenz im Berliner Stadtschloss verband. Erst 1881 wurde er zu einer 53 Meter breiten Straße ausgebaut - nach einer Anregung Otto von Bismarcks, auf die er bis an sein Lebensende stolz war. Nun entstanden vor allem in den Nebenstraßen noble Villen, von denen heute allerdings nur noch wenige existieren. Das schönste Beispiel bildet das "Wintergartenensemble" an der Fasanenstraße mit dem Literaturhaus , dem Käthe-Kollwitz-Museum und der Villa Grisebach aus den 1890er Jahren.
🎥 Film (RBB Retro, "Berliner Straßen heute", 1964
Doch sehr bald wurden die Villen verdrängt durch herrschaftliche Mietshäuser. Die zehn und mehr Zimmer, darunter Salon, Empfangsraum, Bibliothek und was man noch zum Leben brauchte, konnten gut und gerne 500 Quadratmeter Wohnfläche haben. Auch in den Erdgeschossen befanden sich oft Wohnungen, doch bald zogen Cafés und Restaurants, Kinos und Kabaretts, Läden und Galerien ein. Der Ku´damm wurde zum eleganten Einkaufsboulevard, zur Literaten-und Künstlermeile. Wahrzeichen des "Neuen Westens" wurden die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Etabliert sind heute die bekannten Modemarken wie Armani, Boss, Gucci, Versace oder Chanel.
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