Bus 115 Clayallee (1,1km)
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Das Jagdschloss Grunewald ist der älteste erhaltene Schlossbau im
Berliner Stadtgebiet. Vom ersten Stadtschloss, das als Backsteinbau in den
Jahren 1443-51 entstand, war bis zur Sprengung 1950 nur noch ein runder Turm an
der Spree, der "Grüne Hut", erhalten. Und auch das bedeutende
Renaissance-Schloss, das auf Geheiß des Kurfürsten Joachim II. 📖 ab etwa 1540
errichtet wurde, ist restlos verschwunden. Das Jagdschloss "Zum grünen
Wald", das dem einstigen Spandauer Forst seinen Namen gab, ist das
besterhaltene einer ganzen Reihe von Jagdhäusern, die der Kurfürst in den
Wäldern rings um die Residenz errichten ließ. Einst lag es direkt am
Grunewaldsee, dessen Wasserspiegel beträchtlich gesunken ist. Ein Graben machte
es bis 1709 zum Wasserschloss. Architekt war vermutlich Caspar Theiß, der
Baumeister des Stadtschlosses. Die heutige Außenansicht ist jedoch wesentlich
durch die barocke Umgestaltung der Gesamtanlage unter Johann Arnold Nering 📖 und
Martin Grünberg 1669-1709 📖 bestimmt. Im Schloss befindet sich Berlins einziger
erhaltener Renaissancesaal, dessen bemalte Kassettendecke erst 1973 bei
Renovierungsarbeiten zum Vorschein kam. Bis 1918 wurde Schloss Grunewald von
der Königsfamilie genutzt, vor allem nach der Wiedereinführung der Parforcejagd
in Preußen 1832 - die Umbauten des 19. Jh. wurden jedoch nach dem Krieg wieder
rückgängig gemacht. 1932 zur Gemäldegalerie aus Beständen der ehemaligen
Königsschlösser geworden, konnte es dank relativ geringer Kriegsschäden 1949
als erstes Berliner Museum wiedereröffnet werden.
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