Widuind von Korvey, OSB, * um 925, † bald nach 973. - Widukind, über dessen Leben kaum etwas bekannt ist, trat um das Jahr 940 in das niedersächsische Kloster Korvey ein. Zu herrausragender Bedeutung gelangte Widukind als Historiograph. Nachdem er sich als Verfasser hagiographischer Dichtungen, von denen nichts auf uns gekommen ist, versucht hatte, verfaßte Widukind die seinen Ruf als Historiograph begründende Sachsengeschichte, die »Rerum Gestarum Saxonicarum Libri Tres«. In diesem Werk, das der Tochter Kaiser Ottos I. und späteren Äbtissin von Quedlinburg, Mathilde, gewidmet ist, beschreibt der Sachse Widukind, mit deutlich spürbarem Stolz, die Geschichte des sächsischen Stammes von seinen sagenhaften Ursprüngen, bis zum Mai des Jahres 973. Insbesondere für die Zeit Heinrichs I. und Ottos des Großen stellt Widukinds. Werk eine äußerst zuverlässige und glaubwürdige Quelle dar. Das Latein Widukinds. lehnt sich, sowohl im Ausdruck, wie auch in der sprachlichen Gestaltung, eng an klassische Vorbilder, insbesondere an Sallust, an. Widukind selbst scheint sein Werk zweimal überarbeitet zu haben, so daß es heute in drei, wenn auch nur geringfügig voneinander abweichenden, Fassungen vorliegt. Der Blickwinkel Widukinds. in seinem Werk ist, was seine eigene Zeit betrifft, ausschließlich auf die politischen Vorgänge und Zusammenhänge gerichtet, wobei der Autor, ganz der karolingischen Tradition verhaftet, völlig hinter seinem Werk zurücktritt.
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