148 km von Berlin
Der kleine Ort Hornow mit etwa 450 Einwohnern liegt in der Niederlausitz knapp 25 Kilometer südöstlich von Cottbus. Im Jahr 1346 wurde Hornow erstmals urkundlich erwähnt. Die ersten schriftliche und urkundliche Erwähnungen sind im Landesarchiv Potsdam aus dem Jahre 1436 und 1441 zu finden. Der erste urkundlich erwähnte Besitzer des Gutes war Nickel von Gersdorf († um 1439) im Jahre 1436. Hornow ist seit 2016 der nordöstlichste Ortsteil der Stadt Spremberg.
Im Standesamt von Hornow heiratete der sorbisch-deutsche Schriftsteller Erwin Stittmatter (*14.08.1912 in Spremberg, †31.01.1994 in Schulzenhof) am 20. August 1946 Anna Wilhelmine Angermann. Nicht weit von Hornow (2 km) ist die Gedenkstätte "Strittmatters Laden". Ein unscheinbares Haus von 1895 in Bohsdorf an der Dorfstraße 37. Bis zum 31. Dezember 1949 wurde dieser Dorfladen mit Bäckerei von der Familie Strittmatter geführt. Der von ehrenamtlichen geführte Laden bezieht sich auf eine Romantrilogie des Schriftstellers, in dem er das Dorfleben in der Lausitz mit autobiographischen Zügen schildert.
Geöffnet Donnerstag und Freitag von 13:00 bis 16:00 Uhr.
Samstag und Sonntag von 11:00 bis 16:00 Uhr.
Hornower Kirche St, Martin
Vermutlich gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurde die Kirche errichtet. Der heute gotische Bau ist aus Feld- und Ziegelsteinen errichtet worden, ein Ersatz für das zu klein gewordene Vorgängergebäude. Seit 1560 ist es eine evangelische Kirche, der Altar stammt aus dem Jahr 1588 und ist aus heimischem Kiefernholz geschnitzt. Im Wesentlichen besteht er aus drei Bildern - die Darstellung des Abendmahls im unteren Bereich, in der Mitte die Kreuzigung und im oberen Teil die Auferstehung Christi. Der neue Turm wurde 1901/02 erbaut.
Hornower Kirche |
Auf den ehemaligen Friedhofsgelände hinter der Kirche ist die Gruft der Familie von Oertzen, die wohl im späten 18. Jahrhundert von Maximilian von Oertzen (1699 - 1733) errichtet wurde - einer von 15 Kindern von dem polnischen und sächsischen General der Kavallerie General Georg Henning I. von Oertzen (*13.09.1653 Gut Lichtenberg, †17.08.1715 Gut Bagenz). Die Familienmitglieder waren von 1685 bis 1845 Besitzer des Gutes Hornow. Der Grabbau gehört zu den letzten ihrer Art in dieser speziellen Form der Grabbaukunst der Region. Seit 1990 ist die Gruft zugemauert. Der Friedhof wurde bis 1872 genutzt, durch die Ruhrepidemie in den Jahren 1870-1872 reichte er allerdings nicht mehr aus und es wurde ein neuer am Rande des Ortes angelegt.
Gleich neben der Kirche befindet sich das historische Backhaus, von dem erstmals 1688 berichtet wurde. Es wurde Ende der 90er Jahre renoviert, erhiet 2001 einen Schornstein und wird heute wieder zum Backen verwendet.
Schokoladenland
Geöffnet von Montag bis Samstag 08:00 bis 18:00 Uhr
Sonntags von 14:00 bis 18:00 Uhr
Am nordwestlichen Stadtrand von Hornow ist das Felicitas Schokoladenland. Der Hornower Werksverkauf hat eine Schauwerkstatt, es gibt Pralinen, Tafelschokolade und Anfertigungen aus Schokolade auf Wunsch. Kaffee, Eis und Kuchen gibt es im Café.
Schloss Hornow
Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Gut im Jahr 1436, ab 1685 lebten und vererbten die Grafen von Oertzen das Rittergut (Georg Henning Graf von Oertzen). Danach lebte Reichsfreiherr von Wendt zwischen 1846 - 1852 hier, bis das Gut von Fürst Pückler erworben wurde. 1903 wurde es renoviert. Bis 1945 blieb das Schloss Hornow dann im Besitz der Familie von Erwin Wilkins (*14.06.1868 auf dem Rittergut Hornow bei Spremberg, †08.01.1940), die das Rittergut umbaute und dem Gebäude das heutige Aussehen gegeben. In der Nachkriegszeit und nach der Enteignung der Familie Wilkins bezogen Vertriebene das Gebäude.
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