Auswärtiges Amt


U2 Hausvogteiplatz (370m)
Schon 1932 hatte der deutsche Architekt Heinrich Wolff (*30.12.1880 in Neurode/Schlesien, †20.06.1944 in Berlin) die Pläne für ein neues Gebäude der Reichsbank erarbeitet, kam zunächst damit jedoch beim Wettbewerb im Frühjahr 1933 unter 30 Architekten nicht in die engere Wahl. Dennoch erhielt er aber auf Weisung von Adolf Hitler den Zuschlag. Darauf wurden zwischen 1934 und 1938 die dort stehenden Altbauten, darunter die Münze von Friedrich August Stüler  sowie das Haus des Kaufmanns Johann Heinrich Weydinger mit von Karl Friedrich Schinkel gestalteten Räumen, abgerissen und bis 1940 der Neubau errichtet.




Der Komplex mit mehreren Innenhöfen ist bei gleichbleibender Höhe innen sechs-, außen fünf-, an der Hauptfront zum Werderschen Markt, wo unten die Pfeiler vor der nach hinten versetzten Wand stehen, nur viergeschossig gebaut. Die Seitenflügel sind entsprechend der Straßenführung leicht gekrümmt. Dem Stahlbetonskelett sind massive, glatte, helle Werksteinwände vorgeblendet. Bis 1945 diente das Haus als Sitz der Reichsbank, danach des Berliner Stadtkontors und des Ministeriums für Finanzen der DDR. 1959 - 1990 beherbergte es die Organisationsapparate des Zentralkomitees (ZK) der SED, der Zentralen Parteikontrollkommission, der Zentralen Revisionskommission der SED sowie der Bezirksleitung Berlin der SED. Vom 1. Juni bis 2. Oktober 1990 nutzte die Volkskammer der DDR das von jetzt Haus der Parlamentarier genannte Gebäude. Ab 1997 erfolgte der Umbau des Hauses für das Auswärtige Amt durch Hans Kollhoff (*1946). Hierzu entstand von 1997 bis 1999 ein Erweiterungsbau am Werderschen Markt nach Plänen von Thomas Müller (*1957) und Ivan Reimann (* 1957). Am 20.01.2000 erfolgte die Schlüsselübergabe für das Auswärtige Amt. Hausherren im Gebäude waren: 1939 - 1945 Reichsbankpräsident Walther Funk (1890 - 1960), 1949 - 1959 die Finanzminister der DDR Hans Loch (1898 - 1960) und Willy Rumpf (1903 - 1982), die Ersten Sekretäre bzw. Generalsekretäre des ZK der SED Walter Ulbricht, Erich Honecker und Egon Krenz (*1937) sowie 1990 die Volkskammerpräsidentin Sabine Bergmann-Pohl (*1946). Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.


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